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Bern, 24. August 2016. Im Wettbewerb um Fachkräfte spielen Unternehmenskultur und Gesundheitsmanagement eine zentrale Rolle. Will sich ein Unternehmen zukunftsgerichtet positionieren, bedarf es eines Gesundheitsmanagements, das in die Unternehmenskultur integriert ist. An der heutigen nationalen Tagung für betriebliches Gesundheitsmanagement tauschten sich Fachpersonen aus Wissenschaft und Praxis über die verschiedenen Herausforderungen und entsprechenden Lösungsansätze aus.

Wie schaffen Unternehmen ein motivierendes Umfeld, worin Mitarbeitende bereit sind, Überdurchschnittliches zu leisten, ohne sich dabei zu verausgaben? Beeinflussen innovative Ansätze wie die «demokratische Unternehmensführung» nicht nur die Unternehmenskultur, sondern auch das Gesundheitsmanagement? Und wie gelingt die Integration des Gesundheitsmanagements in die Unternehmenskultur?

Diesen Fragen gingen Experten/innen an der heutigen nationalen Tagung für betriebliches Gesundheitsmanagement in Zürich nach und beleuchteten das Thema aus Sicht der Theorie und Praxis. Die von Gesundheitsförderung Schweiz in Kooperation mit der Suva und dem SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) organisierte Veranstaltung, an der über 570 Personen teilgenommen haben, wurde bereits zum elften Mal durchgeführt. Führungs- und Fachkräfte aus Unternehmen und Wissenschaft trafen sich zu einem Austausch und diskutierten innovative Ansätze an der Schnittstelle zwischen Unternehmenskultur und Gesundheitsmanagement. «Ob in einem Unternehmen Wertschätzung und Partizipation gelebt werden, ist eine Frage der Unternehmenskultur und zugleich ein wichtiges Thema des Gesundheitsmanagements», sagt Prof. Thomas Mattig, Direktor von Gesundheitsförderung Schweiz.

Experten geben Einblick in Unternehmenskulturen

In Fachreferaten äusserten sich Experten/innen zu den gesundheitsrelevanten Aspekten in den Betrieben. Prof. em. Norbert Thom, ehemaliger Direktor des Instituts für Organisation und Personal der Universität Bern, zeigte den langen Weg zur Verankerung einer Gesundheitskultur auf. Er ist überzeugt: «Das betriebliche Gesundheitsmanagement muss in den obersten Führungsinstrumenten einer Institution einen festen Platz einnehmen und in allen wichtigen Funktionen des Personalmanagements seine Anknüpfungspunkte finden».

Lucien Baumgaertner, Leiter Human Resources Trisa AG, referierte darüber, wie eine Unternehmenskultur Einfluss auf die Absenzquote nehmen kann. «Als Aktionäre sind die Trisa-Mitarbeitenden Mitinhaber des Unternehmens und verfügen über ein Mitspracherecht bis in den Verwaltungsrat. Diese mitarbeiterorientierte und vertrauensbasierte Unternehmenskultur hat einen hohen positiven Einfluss auf die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden», erklärt Baumgaertner.

Das Referat von Prof. Gudela Grote, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der ETH Zürich, thematisierte eine gesunde Arbeitsgestaltung. «Beschäftigte erleben ihre Arbeit positiv, wenn sie möglichst vollständige, vielseitige undsinnhafte Tätigkeiten ausüben und in einem respektvollen und unterstützenden Umfeld arbeiten», sagt Grote. Im Anschluss an die Fachreferate tauschten die Teilnehmenden in verschiedenen Symposien praxisnahes Wissen zur Gestaltung einer gesunden Unternehmenskultur aus.

Zum Abschluss der Tagung referierte PD Dr. Georg Bauer, Abteilungsleiter am Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention an der Universität Zürich, über die unaufhaltsame Digitalisierung der Gesellschaft und die Entstehung neuer Rollenbilder. «Wir beobachten, dass selbstbestimmte und flexible Arbeitnehmende sich immer mehr selbst verwirklichen möchten und dadurch auch die Demokratisierung der Wirtschaft fördern», so Bauer.

Weitere Informationen

Für weitere Auskünfte oder Fragen steht Ihnen die Medienstelle von Gesundheitsförderung Schweiz per E-Mail medien(at)gesundheitsfoerderung.ch oder unter der Telefonnummer 031 350 04 04 zur Verfügung.

Veranstalterin

Gesundheitsförderung Schweiz

Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). Die Stiftung unterliegt der Kontrolle des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat. Die Geschäftsstelle besteht aus Büros in Bern und Lausanne. Jede Person in der Schweiz leistet einen monatlichen Beitrag von 20 Rappen zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.
www.gesundheitsfoerderung.ch

Tagungspartner

Suva

Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturen und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 3100 Mitarbeitende. Sie ist ein selbständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts und versichert rund 118‘000 Unternehmen bzw. 1,9 Mio. Berufstätige und Arbeitslose gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Die Suva generiert ein Prämienvolumen von rund 4,4 Mrd. Franken. Im Auftrag des Bundes führt sie seit 2005 auch die Militärversicherung. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten zurück. Im Verwaltungsrat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.
www.suva.ch

Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Der Bereich «Arbeitsbedingungen» ist die Fachstelle des Bundes für:

  • die Belange des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz,
  • die Produktesicherheit,
  • die Verwendung von Chemikalien am Arbeitsplatz.

Er gehört zur Direktion für Arbeit und ist damit Teil des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO, dem für Wirtschaftsfragen zuständigen Bundesamt im Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF). Die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz stehen im Brennpunkt der vielfältigen Aktivitäten des Bereichs.
www.seco.admin.ch 

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