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St. Gallen, 6. November 2015. Das steigende Alter der Bevölkerung stellt die Schweiz vor gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen. 2014 waren über 1,46 Millionen Personen in der Schweiz mindestens 65 Jahre alt. Gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) dürften es bis 2030 fast 2,2 Millionen und bis 2045 sogar 2,7 Millionen Menschen sein. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz befasste sich anlässlich ihrer jährlichen Stiftungsratssitzung in St. Gallen unter dem Vorsitz von Präsidentin Heidi Hanselmann auch mit der Wichtigkeit von Gesundheit im Alter.

Mit steigendem Lebensalter nehmen chronische Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu. Diese nichtübertragbaren Krankheiten verursachen einen Grossteil der direkten Gesundheitskosten in der Schweiz. Aber auch die Sturzhäufigkeit steigt mit fortschreitendem Alter weiter an. Nicht selten enden solche Unfälle mit einer Hospitalisierung. Zusätzlich haben physische Erkrankungen oft Auswirkungen auf die psychische Verfassung der Betroffenen. Heidi Hanselmann, Stiftungsratspräsidentin und Gesundheitschefin, betont: «Eine gesunde und aktive ältere Bevölkerung, und damit Gesundheitsförderung und Prävention im Alter, sind von grosser volkswirtschaftlicher Bedeutung.»

Einsparpotenzial von jährlich mehreren hundert Millionen Franken

Angesichts der demographischen Alterung der Schweizer Bevölkerung ist eine Steigerung der chronischen Erkrankungen mit direkten Auswirkungen auf die Gesundheitskosten zu erwarten. Gelingt es aber, die Gesundheit im Alter länger zu stabilisieren, können Kosteneinsparungen von mehreren hundert Millionen Franken pro Jahr erzielt werden. Davon profitieren primär die Direktzahlenden im Gesundheitssystem, d.h. Versicherungen, die Kantone, die privaten Haushalte bzw. die älteren Menschen selbst.

Gezielte Gesundheitsförderung mit dem Projekt Via

Das Pilotprojekt Via hat zum Ziel, die Selbstständigkeit zu stärken und die Pflegebedürftigkeit von Seniorinnen und Senioren zu verringern. Insgesamt zehn Kantone arbeiten mit Gesundheitsförderung Schweiz im Rahmen dieses Projekts zusammen. Thematisch konzentriert sich das Projekt Via auf Bewegungsförderung, Sturzprävention, psychische Gesundheit und soziale Teilhabe. Via bietet Beratungsdienstleistungen, Informationsmaterialien, Umsetzungshilfen und Wissensgrundlagen an. Die Projektevaluation zeigt, dass die Dienstleistungen und Angebote positiv bewertet und als nützlich eingestuft werden. Thomas Mattig, Direktor von Gesundheitsförderung Schweiz: «St. Gallen setzt im Rahmen des Via-Projekts in den Gemeinden bereits erfolgreich konkrete Massnahmen zur Sturzprävention und Bewegungsförderung um.»

Ab 2017 soll das Pilotprojekt Via in ein kantonales Aktionsprogramm (KAP) überführt werden. Das Projekt hat zum Ziel, zusammen mit Partnern von Gesundheitsförderung Schweiz, wie zum Beispiel Pro Senectute, die Gesundheit sowie die Lebensqualität von älteren Menschen zu erhalten und zu verbessern. Wenn immer möglich, sollen ältere Menschen in der Lage sein, zu Hause ein selbstständiges Leben zu führen.

Lösungsansatz: Kantonale Aktionsprogramme

Gemeinsam mit den Kantonen erstellt Gesundheitsförderung Schweiz ein konzeptionelles Grundangebot. Dieses Angebot ermöglicht eine Qualitätssicherung verschiedener Massnahmen, welche die Kantone umsetzen. Das Konzept erlaubt flexible Anpassungen an die lokalen Gegebenheiten. Im Rahmen eines KAP kann ein Kanton sein eigenes Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogramm gestalten. Gesundheitsförderung Schweiz erstellt beispielsweise wissenschaftlich begleitet KAP Studien und Informationsmaterial im Wert von 500‘000 Franken für 20 Kantone im Bereich Ernährung und Bewegung bei Kindern und Jugendlichen. Das erspart den Kantonen indirekte und direkte Kosten von mehreren Millionen Franken.

Neu soll mit den Kantonen in Zukunft auch im Bereich psychische Gesundheit für Kinder und Senioren zusammengearbeitet werden.

Weitere Informationen zum Projekt Via: www.gesundheitsfoerderung.ch/via   

Weitere Informationen zu Gesundheitsförderung Schweiz: www.gesundheitsfoerderung.ch     

Für weitere Auskünfte oder Fragen steht Ihnen die Medienstelle von Gesundheitsförderung Schweiz per E-Mail medien(at)gesundheitsfoerderung.ch oder unter der Telefonnummer 031 350 04 04 zur Verfügung.

Gesundheitsförderung Schweiz

Gesundheitsförderung Schweiz ist eine Stiftung, die von Kantonen und Versicherern getragen wird. Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordiniert und evaluiert sie Massnahmen zur Förderung der Gesundheit. Die Stiftung unterliegt der Aufsicht des Bundes. Oberstes Entscheidungsorgan ist der Stiftungsrat, der von Heidi Hanselmann präsidiert wird. Jede Person in der Schweiz leistet einen monatlichen Beitrag von 20 Rappen zugunsten von Gesundheitsförderung Schweiz, der von den Krankenversicherern eingezogen wird.  

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