Akteure der Gesundheitsförderung im Alter arbeiten in kleineren Kantonen und kleinräumlichen Sprachregionen mit beschränkten Mitteln. Die Dachorganisation PIPA im Kanton Tessin zeigt, wie man durch einen Zusammenschluss der wichtigsten Organisationen und Akteure mehr für die Zielgruppe der älteren Menschen bewegen und erwirken kann.
Im Rahmen des Kantonalen Aktionsprogramms (KAP) des Tessins läuft einiges im Bereich der Gesundheitsförderung im Alter (siehe Interview mit Angelo Tomada). Der Verein PIPA (Prevenzione Incidenti Persone Anziane) ist dabei ein zentraler Umsetzungspartner. In diesem Dachverband haben sich die Hauptakteure (Organisationen, Vereine, Fachleute) auf der kantonalen Ebene zusammengeschlossen, um mit vereinten Kräften und gut koordiniert mehr zu erwirken. Unter den Mitgliedern finden sich z.B. Pro Senectute, Spitexorganisationen oder der Verein ATTE mit ca. 13’000 Mitgliedern und drei Haupttätigkeitsbereichen: Freiwilligenarbeit; Tagesstätten und Notruf für Senioren. Die Akteure werden vom Kanton unterstützt, welcher mit Gesundheitsförderung Schweiz in einem KAP-Vertrag steht.
1994 rüttelte eine kantonale Studie zur Häufigkeit von Stürzen im Alter und deren Folgekosten die Akteure auf. Unter dem Lead des kantonalen Gesundheitsdepartements wurde die Sturzprävention im Alter zu einem gemeinsamen Schwerpunktthema gemacht.
Die PIPA-Akteure engagieren sich seit jeher für einen ganzheitlichen Ansatz, welcher auch Sturzdeterminanten wie die Ernährung oder die Bewegung berücksichtigt. Auch die soziale Teilhabe wird gefördert. Die Tessiner Seniorinnen und Senioren sollen Kenntnisse, Fähigkeiten und Impulse erhalten, um ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit aktiv gestalten zu können.
Aktuell hat PIPA fünf Hauptprojekte. Eines davon ist die Online-Plattform zur Förderung einer ausgewogenen Ernährung und Bewegung. Sie richtet sich an Fachpersonen, ältere Menschen und deren Familien. Neben Informationen, Ratschlägen und Hinweisen zu Anlässen finden sich hier Links zu den Mitgliedorganisationen von PIPA und ihren Angeboten.
Beworben werden zum Beispiel die Kurse «gut einkaufen und gesund essen» für Menschen mit geringem Budget. Seit 2019 bietet PIPA zu diesem Thema auch ein Nachmittagsprogramm an. Eine Ernährungsberaterin vermittelt den Besuchern und Besucherinnen verschiedener Tagesstätten wichtige Kenntnisse und stärkt ihre Kompetenzen für eine gute und zugleich kostengünstige Ernährung. Das Angebot stösst auf grosses Interesse.
Dazu passt die Rezeptsammlung des kantonalen Gesundheitsamts, welche auf den Tessiner Kulturraum zugeschnitten ist. Die Rezepte stehen Interessierten aus allen Landesteilen offen und halten gesunde und saisonale Menüvorschläge «alla ticinese» bereit. Buon appetito!
Weiterführende Informationen:
- Website Associazione PIPA
- Website des kantonalen Gesundheitsdepartements, SPVS (Servizio di Promozione e di Valutazione Sanitaria)
- Rezeptsammlung: «Il piatto equilibrato»
Kontakt:
Sandro Perrini, Coordinatore Associazione PIPA
www.pipa.ticino.com
pipa(at)ticino.com